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Einsatzübung

Unterwasserdrohne im Test

Veröffentlicht: 08.12.2019
Autor: Niko Stille

Es spricht vieles für einen Drohneneinsatz in der Luft oder auch unter Wasser

Einige dieser Vorteile der Unterwasserdrohnen - international auch „ROV“ genannt (Remotely Operated Vehicle, zu deutsch: Ferngesteuertes Fahrzeug) - hat der Entwickler Frank Potthast am vergangenen Wochenende gemeinsam mit Einsatzkräften von der Feuerwehr Warburg und der DLRG Holzmiden präsentiert. Bei einer fiktiven Personensuche nach einem Bootsunfall demonstrierte er die Funktionen und den Gebrauch.

„Per Drohne bekommt man eine Lageübersicht bei Tag und Nacht. Man kann alles messen und beleuchten. Per Wärmebildkamera lassen sich auch bei widrigen Bedingungen vermisste Personen suchen,“ so Frank Potthast.

Mehr Bilder in der Galerie: Unterwasserdrohne im Test

 

Ein Bericht vom Westfalen-Blatt von Iris Spieker-Siebrecht

Menschenleben retten per Hightech

Höxter/Warburg (WB). Es ist kalt und regnerisch an diesem Samstagmorgen, als sich die Männer und Frauen der Feuerwehr Warburg mit dem Drohnenexperten Frank Potthast aus Boffzen am Godelheimer See treffen – kein ideales Wetter eigentlich, um hochsensible und teure technische Geräte zu starten.

„Es sind reale Einsatzbedingungen. Unfälle, Brände oder die Suche nach Vermissten finden auch nicht nur bei Sonnenschein statt“, sagt der Leiter der Feuerwehr Warburg, Stadtbrandinspektor Jürgen Rabbe, im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT.

Vor einem halben Jahr wurde der Feuerwehr der Hansestadt eine hochwertige Drohne gespendet, um die Einsätze der Rettungskräfte zu optimieren. Eine Projektgruppe „Drohne“ mit inzwischen acht Leuten hat sich seitdem mit dem Einsatz des „unbemannten Flugobjektes“ beschäftigt. Die sieben Feuerwehrmänner und ihre Kollegin trainieren mit großem Fleiß und Engagement die Arbeit mit dem Flugobjekt.

Der Leiter der Gruppe, Franz Bäumer, ist von den vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten der kleinen Flieger überzeugt. „Nicht nur die Suche nach Personen, sondern auch nach Brandnestern, die Sicherung der Einsatzstelle bei für Menschen gefährlichen Situationen wie Einsturzgefahr oder austretende Chemikalien oder unter Wasser, die Schnelligkeit und die Genauigkeit – all das spricht eben für die Benutzung von Drohnen bei vielen Einsätzen.“ Drohnenexperte Frank Potthast ergänzt: „Durch die Nutzung von Wärmebildkameras und Objektiven mit verschiedener Auflösung kann Drohnentechnik an die konkreten Konditionen der Einsätze angepasst werden. So lassen sich scharfe und aussagekräftige Bilder bei unterschiedlichen Flughöhen oder Taugängen realisieren.“

Der Wert des Warburger Fluggerätes liegt bei rund 3500 Euro. „Ein sinnvolles Einsteigermodell“, sagt Potthast – aber je nach Einsatzmöglichkeit und Wertigkeit sind hohe fünfstellige Beträge keine Seltenheit beim Equipment der Flieger oder Taucher.

Potthast selbst werden zum Testen mehrmals im Jahr neue Geräte von Herstellern zur Verfügung gestellt. Der erste Einsatz am Godelheimer See ist die fingierte Suche nach einer vermissten Person, die nach einem Bootsunfall am Gewässerrand vermutet wird. Dazu versteckt sich ein Feuerwehrmann mehrere hundert Meter vom Standort des Drohnenteams entfernt im Gebüsch, während die Feuerwehrleute den Start- und Landeplatz der Drohne aufbauen. Danach startet Pilot Franz Bäumer junior das Flugobjekt: Mit einem lauten Surren steigt es in die Lüfte. Die Drohne erinnert nicht nur mit dem Geräusch, sondern auch mit dem Flugbild an ein „überdimensioniertes Insekt“. Frank Potthast hat wertvolle Tipps für die Gruppe. Er rät, die bunten Lichter am Flugobjekt durch besser sichtbare einfarbig blaue LEDs zu ersetzen, weiß, wie man die sensible Technik besser gegen Feuchtigkeit schützt und empfiehlt, die Verbindung vom Piloten zum Einsatzwagen von Kabel auf Funk umzustellen.

Ganz genau beobachtet Potthast jedes Teammitglied und macht gleich Verbesserungsvorschläge. Als die vermisste Person nach zehn Minuten gefunden wird, ist er sicher: „Bei der Zeit geht noch was.“

Danach wird mit Unterstützung der DLRG-Gruppe aus Holzminden eine weitere Trainingssituation gestartet: Dieses Mal wird eine Person im See vermisst. Eine Unterwasserdrohne wird in den See gesetzt, um das Gewässer abzusuchen. Begleitet wird sie dabei von einem Taucher. Die Drohne der Warburger Einsatzkräfte soll dabei über der Wasseroberfläche fliegen, um die Tauchdrohne besser zu lokalisieren. „Wenn die Drohne unter Wasser erfolgreich war und das Zielobjekt ausgemacht wurde, können durch den Einsatz des fliegenden Gerätes die Einsatzkräfte schneller vor Ort sein“, erklärt Potthast.

 

„Wir stehen den Kollegen kreisweit zur Verfügung“

„Wir sind nach einem halben Jahr Vorbereitung und Übung nun so weit, dass wir Einsätze begleiten können. Wenn wir angefordert werden, stehen wir jetzt den Kollegen kreisweit zur Verfügung“, sagt Warburgs Stadtbrandinspektor Jürgen Rabbe. Neben den Feuerwehrleuten waren am Wochenende auch Vertreter des Institutes der Feuerwehr in NRW aus Münster, der Polizeibehörde Höxter und des Kreises Höxter vor Ort – und begeistert von den Einsatzmöglichkeiten der Drohnen. „Da wird es hingehen, das ist die Zukunft“, sagt Thomas Krämer, Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz des Kreises, als er den Flug der Drohne mit Blicken verfolgt.

 

„UAS“-Team im Einsatz

Eine Gruppe, die mithilfe einer Drohne Suchaktionen oder Sicherungsflüge startet, sollte laut Frank Potthast idealerweise fünf Personen umfassen.

Das ist der Pilot: Er fliegt das Gerät mithilfe der Fernbedienung. Der Luftraumbeobachter steht neben dem Piloten und unterstützt ihn durch Gefahrensuche am Himmel, wie etwa Vögel und auch Gefahren am Boden. Der Auswerter: Er beobachtet das Livebild, das von der Drohne auf den Bildschirm im Einsatzfahrzeug geliefert wird und sucht nach den Zielobjekten. Der Melder: Er ist das Verbindungsglied zwischen dem Drohnenpiloten und dem Auswerter am Bildschirm.

Und zuletzt der „UAS“-Flugleiter: Er kommuniziert mit der Einsatzleitung des gesamten Einsatzes, ist die Schnittstelle zwischen der Drohnengruppe und den anderen Einsatzkräften. „UAS“ steht dabei für „Unmanned Aerial System“ (unbemanntes Flugobjekt).

 

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