Hochwasser fordert 500 Einsatzkräfte der DLRG
Das zunehmende Risiko von Naturkatastrophen ist auch in Deutschland angekommen. Daher ist und war es für den niedersächsischen Landesverband der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) wichtig, regelmäßig großangelegte Übungen zu absolvieren. Im Oktober fand eine solche in unmittelbarer Nähe zu Holzminden statt. Laut Übungsszenario kam es in Südniedersachsen zu starken Regenfällen und zu Überschwemmungen im Bereich Hameln. In der Folge wurden die vier DLRG-Landeseinsatzzüge (LEZ) des Landes Niedersachsen in Alarmbereitschaft gesetzt. Diese rückten schließlich nach Hameln ab. Als Teil des LEZ Süd stellte die DLRG Holzminden sechs Einsatzkräfte mit ihrem Gerätewagen-Tauchen und dem Motorrettungsboot „Michaelis“.
In Hameln erhielten sie den Einsatzauftrag „Deichverteidigung“. Aufgrund starker Regenfälle und dem Hochwasser waren die Binnendeiche durchgeweicht. Die Einsatzkräfte schützten den Deich vor dem Bruch, indem sie ihn in kleinschrittiger Arbeit mit Folie bis weit unter die Wasseroberfläche eindeckten. Die erforderlichen Sandsäcke wurden über die Weser zu den Standorten transportiert, wo diese von Strömungsrettern und Tauchern angenommen wurden. Neben der Deichsicherung mussten auch Personen evakuiert und versorgt werden.
Weitere Szenarien waren ein brennendes Fahrgastschiff der „Flotte Weser“, das Bergen eines gesunkenen Segelschiffes, die Erkundung und Evakuierung des Werderparkgeländes mit Drohnen und die Personensuche mit dem Sonar.
Insgesamt waren an dem Wochenende 50 Landfahrzeuge und 32 Boote der DLRG zusammen mit dem Technischen Hilfswerk und der Feuerwehr im Einsatz. Das Fazit der Übungsbeobachter fiel sehr positiv aus: Die DLRG habe gezeigt, dass sie personell, materiell und technisch im Stande sei, Einsatzabschnitte professionell und autark zu jeder Tages- und Nachtzeit abzuarbeiten.